Hessen-Homburg

„Die hohen Gipfel meiner alten Tannen“

Der Große Tannenwald war der ganze Stolz von Friedrich V. (1748-1820). Der Gegenpol zum Schlossgarten am Rande der eng bebauten Altstadt dient er noch heute als beliebter Erholungs- und Rückzugsort in Bad Homburg. Naturnah gestaltet, erkennt der eine oder andere Friedrichs philosophisches Konzept dahinter nicht. Abzüge von der Druckplatte aus Kupfer sollten dazu dienen, diese Idee über die Grenzen Hessen-Homburgs bekannt zu machen. So korrespondierte der Landgraf auch mit dem bedeutendsten Gartentheoretiker seiner Zeit. Doch dieser Christian Cay Lorenz Hirschfeld wollte dies offensichtlich nicht würdigen. Wütend und enttäuscht schrieb der hessische Gartenfreund: „Hirschfeld mag nun meinetwegen ganz Europa durchlaufen und die Werke des übelsten Geschmackes bewundern, niemahls aber soll er das feyerliche Rauschen des Windes durch die hohen Gipfel meiner alten Tannen hören. Sie rauschen wie die Geister im Ossian. Hirschfeld mag sich nun meinetwegen in die verputzten Gärten von Frankreichs Königen verlieben, niemahls aber sollen ihn die sanften Strahlen des Mondes in meinen Gebürgen beleuchten, niemahls soll er sie auf meine einsamen Teiche fallen sehen!“

2022-10-20

Related Objects ...

Druckplatte mit Grundriss des Lustwaldes "Die große Tanne"
(Staatliche Schlösser und Gärten Hessen)

Die Druckplatte mit dem Grundriss des Großen Tannenwaldes in Bad Homburg vor der Höhe trägt links oben eine Kartusche mit Titel und Beschreibung in Spiegelschrift: "GRUND LAAGE / des / Hoch...