Egal ob Kaiser, König oder „nur“ Landgraf. Kaum einer zweifelte über die Jahrhunderte daran, dass seine Position in der Gesellschaft wirklich hinterfragt werden könnte. Der letzte Hessen-Homburger und seine ihm vorhergehenden Brüder sind noch vor der Französischen Revolution von 1789 geboren worden. Fast zwei Jahrzehnte verblieb Europa im Aufruhr und so auch die Lebenslinien dieser Generation. Als Teil des 1815 gegründeten Deutschen Bundes war Hessen-Homburg eigentlich verpflichtet, eine Verfassung einzuführen. Sie trat erst 1850 in Kraft, um bereits zwei Jahre später wieder einkassiert zu werden. In der privaten Handbibliothek des Landgrafen finden sich mahnende Werke, die einem Regenten, der glaubt von Gott erwählt zu sein, das Fürchten lehrte. Heinrich Gottlieb Tzschirners Publikation hingegen beschwichtigte. Gefahr? Nein! So mussten die Bewohner von Hessen-Homburg sich bis 1866 gedulden, um in den Genuss einer Verfassung zu gelangen. Erst mit Ferdinands Tod war der Weg für kodifizierte Bürgerrechte und Parlamentarismus auch im Vordertaunus frei.