Hessen-Homburg

Ein Archiv in luftiger Höhe

Fast fünfzig Meter hoch, beherbergt die Turmspitze des Weißen Turms bis heute das außergewöhnlichste Archiv der Landesgeschichte Hessen-Homburgs. In seiner goldenen Turmkugel sind sechs historische Urkunden aus der Zeit von 1634 bis 1876 sicher verwahrt. Gemeinsam haben alle Schriftstücke einen kurzen Abriss der eigenen Familiengeschichte. Landgraf Friedrich I. (1585-1638) berichtet auch über Bauarbeiten: „Unndt haben bey hiesiger unser regirung wir uff diesen thurn die zwey neue stockwerck in anno 1633 new machen, heute zu endtgemeldtem [24. April 1634] datoaber darauff diesen knopff stecken laßen.“ Als Friedrich II. (1633-1708) Arbeiten am Turm ausführen ließ, wurde auch die innere Kapsel erneuert, diese drehte sein Hofdrechsler Bernhard 1704 aus Kirschbaumholz. Es war derselbe Handwerker, der auch seine Beinprothese herstellte. Als letzter ließ Kaiser Wilhelm I. (1797-1888) die innere Kapsel erneut austauschen und beschreibt das Schicksalsjahr 1866. Bis heute werden Dokumente von Zeitzeug:innen in der Turmkugel hinterlassen, wann immer sich die Gelegenheit bietet.

2022-10-17

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