Hessen-Homburg

Ein letzter Gruß des Königs

Sechs Söhne hatten Karoline (1746-1821) und Friedrich V. (1748-1820) von Hessen-Homburg. Sicherlich dachte man, dass somit der Hessen-Homburger Thron auf alle Zeiten besetzt sein würde, in einer Gesellschaft, in der der männliche Nachwuchs mehr zählte als Töchter. Die Geschichte bewies das Gegenteil. Alle Söhne kämpften in den Schlachten der Befreiungskriege in der ersten Hälfte der 1810er Jahre. Es war der jüngste Sohn Leopold, der am 2. Mai 1813 in Großgörschen ums Leben kam. Den trauernden Eltern wurde durch den preußischen König Friedrich Wilhelm III. ein Eisernes Kreuz übersendet, das am Sarg des gefallenen Sohnes in der Gruft befestigt wurde. Vielleicht wäre es Leopold gewesen, der der Familie einen Thronfolger geschenkt und das Haus 1866 vor dem Aussterben bewahrt hätte. So starb aber der jüngste Sohn als erster und das Ende einer Dynastie nahm seinen Anfang auf den Schlachtfeldern. In der Hoffnung auf Trost vermerkt der beiliegende Zettel als letzten Satz: „So wurde noch nach seinem Tode, der junge Held von Seinem Könige geehrt. Von dem Könige der Königen erhält, am Tage der Vergeltung, der christlichtugendhafte Jüngling die Ehrenkrone, das ist des Richters Beyfall, nach dem Er strebte.“

2022-10-06