Hessen-Homburg

War es Liebe oder Gier?

Mit Mitte sechzig verstarb Margareta Brahe (1603-1669), die erste Ehefrau des späteren Friedrich II. von Hessen-Homburg (1633-1708). Sie hinterließ einen fast 30 Jahre jüngeren Wittwer, der aber nun finanziell ausgesorgt hatte. In einem Schreiben unterrichtet dieser seinen Amtmann Heinrich Benn über die anstehende Beisetzung der schwedischen Adligen. Margareta – oder ihr Reichtum und Einfluss am schwedischen Hof – brach nicht nur Männerherzen, sondern auch Konventionen. Bevor Friedrich ihr dritter Ehemann wurde, machte sich auch der Fürst von Nassau-Dillenburg Hoffnungen auf eine sorglose Ehe. Dieser hatte zwar keine Kriegsverletzung wie Friedrich, aber deutlich mehr Lebensjahre hinter sich gebracht. Weder der Versuch, die Ehe juristisch anzufechten noch eine selbstverfasste Schmähschrift mit dem Titel: „Die untreue Margaretha Brahe“ konnten das Eheglück stören. „Das Holzbein und die alte Jungfer“, spottete ein Zeitgenosse. Friedrich und Margareta hatten sich 1661 im Kreise der schwedischen Königsfamilie das Jawort gegeben.

2022-10-06