Gläser mit Monogramm

Deckelpokal mit Feldherrenfigur in Rüstung

Spitzkelch aus farblosem Glas mit zugehörigem Deckel. Scheibenfuß, massiver, konisch sich weitender Schaft und nahtlos anschließend die trichterförmige Kuppa. Auf der Wandung die geschnittene und goldstaffierte Darstellung eines Feldherren in Rüstung und Helm mit reichen Kriegstrophäen, der Mündungsrand vergoldet, ebenso der Rand des gewölbten Deckels. Auf dessen Schulter geschnitten weitere Trophäen wie Lanzen, Kanonenkugeln und Standarten mit dem Monogramm "FWR" für Fridericus Wilhelmus Rex. Der glatt belassene angesetzte Ovalknauf ebenfalls vergoldet.

Das Sujet des Kriegsgottes Mars als Feldherr mit militärischen Armaturen ist auf mehreren Gläsern der Potsdamer Manufaktur überliefert (vgl. Inv. Nr. XIII 740; Mosel, Glas, 1979, Kat. 246, S. 155; Klesse, Glassammlung Helfried Krug, 1965, Kat. 629, S. 220f.). Sie werden in die Regierungsjahre des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. in die Zeit zwischen 1713 und 1740 datiert und mitunter versuchsweise dem Potsdamer Glasschneider Johann Christian Bode zugeschrieben (vgl. Hertel, Potsdamer Gläser, 2018, Kat. 3 und 8, S. 27; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 10, Taf. 21.2 und Taf. 31.1), sowie Elias Rosbach (vgl. Baumgärtner, Edles altes Glas, 1971, Kat. 87, S. 60). Bei dem Deckelpokal dürfte es sich formal um eine späte Potsdamer oder eine frühe Zechliner Arbeit aus den 1730er Jahren handeln. Als Goldmaler kommt Johann Caspar Greinert (um 1690–1746) infrage, der von 1734 bis 1736 in Potsdam und von 1737 bis 1746 in Zechlin belegt ist (Schmidt, Ebd., S. 147/148). Er wurde 2001 im Kunsthandel angekauft.

Verena Wasmuth

(Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Original entry)

Material /Technique ...

Glas, farblos, in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschnitten, geschliffen, vergoldet

Measurements ...

Hauptmaß: Höhe: 30.00 cm Durchmesser: 13.00 cm Durchmesser (oben): 18.50 cm

Created ...

... Who:

... When:1730-1740

... Where:Zechlinerhütte [wahrsch.]