Gläser mit geschnittenem Dekor

Potsdamer Stange mit Schnittdekor

Hohes, zylindrisches Glas mit gestauchtem Stand, Abriss am Boden. Die obere Hälfte der Wandung ist mit einer mattgeschnittenen Darstellung dekoriert: Auf einem Landschaftssockel ist mittig ein antikisierender Altarstein mit Rauchopfer und dem Monogramm "D" zu sehen, zu beiden Seiten ist ein pfeiferauchender Herr neben einem Laubbaum stehend dargestellt, Mündungsrand verwärmt.
Es handelt sich um ein Bierglas, eine Weiterentwicklung der mittelalterlichen Humpen und Passgläser. Der Glastyp wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von der Potsdamer Hofglasmanufaktur hergestellt, weshalb er als "Potsdamer Stange" bezeichnet wird (vgl. Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Inv. Nr. 80-61-GL; Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 71). In Berlin waren die Stangengläser auch zum Trinken des Weißbieres in Gebrauch. Dieses klassizistische Exemplar dürfte aus der Zeit um 1800 stammen. Vermutlich handelt es sich um ein Produkt der Zechliner Hütte. In diesem Fall könnten Caspar Blumenthal oder Carl Friedrich Schwartz für den Schnitt verantwortlich zeichnen (Pazaurek, Gläser, 1923, S. 136). Das Glas gehört zum Altbestand des Märkischen Museums. Es wurde 1914 für 76 Mark angekauft. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / ofengeformt, geschnitten

Measurements ...

Höhe: 29,5 cm, Durchmesser: 10,4 cm

Created ...

... Who:

... When:1780-1820

... Where:Zechlinerhütte [wahrsch.]