Gläser mit ornamentalem Dekor

Trichterpokal mit Floraldekor

Pokal aus farblosem Glas, große, steil ansteigende Fußplatte, massiver Schaft aus Ringscheiben und Doppelbaluster aus zwei gedrückten Nodi. Die trichterförmige Kuppa ist am Ansatz massiv, ihr mittleres Register ist durch übereinanderstehende Kugelungen in drei Felder unterteilt, darin ein mattgeschnittener Rankendekor mit verschiedenen großen Blüten und geblänkten Sonnenblumen, Mündungsrand verwärmt.

Dieser Gläsertyp mit leicht ansteigendem Scheibenfuß und einfachem Massivbalusterschaft wurde zwischen 1680 und 1700 vielfach von der Potsdamer Glashütte produziert (vgl. Stiftung Stadtmuseum Berlin, Inv. Nrn. II 74/172 A, II 74/174 A, SM 2013-7697; Poser, Berliner Becher, 2017; Fischer, Gläserne Pracht, 2011, Kat. 98, S. 83, Schmidt, Brandenburgischer Gläser, 1914, Taf. Taf. 4.2). Ebenso sind die Kreideglashütten in Pinnow und Zerpenschleuse als Hersteller denkbar, die der Potsdamer Hütte um 1690 Konkurrenz machten. Der Vergleich mit anderen überlieferten Stücken mit "böhmisch" anmutendem Dekor aus großen Kugelungen, Blumen sowie mehrteiliger Balustergestaltung spricht hingegen eher für eine Verortung ins Riesengebirge (vgl. Wierzchucka/Kügler, Barockes Glas, 2016, Kat. 21, S. 47; Jentsch, Licht und Rausch, 2004, Abb. 27, S. 49; Brožová, Sklo v Praze, Ars Vitraria 9, 1989, S. 17). Eine zweifelsfreie Verortung ist schwierig. Das Glas wurde 2003 im Kunsthandel erworben.

Verena Wasmuth

(Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert

Measurements ...

Höhe: 18.80 cm; Durchmesser, Kuppa: 10.90 cm

Created ...

... Who:

... When:1680-1700

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]