Gläser mit ornamentalem Dekor

Pokal mit Blumendekor

Kelchglas aus besonders reinem, farblosem Glas, leicht ansteigender Fuß mit tiefgeschnittenen, vergoldeten Parallelrillen als Fries am Ansatz des massiven Schaftes aus vergoldetem Nodus und Baluster. Diese sowie der Eisboden der becherförmigen Kuppa wabenfacettiert. Baluster und Kuppaboden mit eingestochenen Luftblasen und akzentuierter Goldstaffage, der vergoldete Rillenfries wiederholt sich am Kuppaansatz. Das darüberliegende Register ist umlaufend mit vier Sträußen aus jeweils unterschiedlichen "deutschen" Blumen in vergoldetem Tiefschnitt, darunter Tulpen, Nelken, Narzissen und Sternblumen, sowie goldgemalten fliegenden Insekten dazwischen dekoriert, Linsenfries am Lippenrand, der versäumte Rand vergoldet.
Das Glas wurde 1929 erworben. Formale Kriterien, etwa die wohlproportionierte Kelchform sowie die qualitätsvolle Vergoldung, sprechen für eine Zuschreibung an die Zechliner Glashütte der Jahre 1737 bis 1750. Noch aus Potsdamer Zeit stammt ein Trichterpokal mit geschnittenem Blumen- und Insektendekor ohne Vergoldung, ehemals Sammlung Krug (vgl. Klesse, Glassammlung Krug, Bd. 1, 1965, Kat. 267, S. 248f.). Das großdimensionierte Blumenornament adaptierte die Kaiserliche Glasmanufaktur St. Petersburg um 1780 (Dolgich, Russkoe Steklo, 1985, Kat. 79 und 104). [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, freigeformt, geschliffen, geschnitten, poliert, vergoldet

Measurements ...

Höhe: 19 cm; Durchmesser: 9,9 cm

Created ...

... Who:

... When:1737-1753

... Where:Zechlinerhütte