Gläser mit ornamentalem Dekor

Trichterpokal mit böhmischem Dekor und späterer Widmung

Kelch aus sehr reinem, farblosem Glas, Abrissnarbe am Boden, angesetzter Massivbalusterschaft mit Ringscheibe, die trichterförmige Kuppa ist umlaufend mit einem Dekor aus versetzten, kugelgeschliffenen Verkleinerungslinsen (blanke Kugelungen) verziert, die als Blütenzentren eines mattgeschnittenen Rankwerks dienen. Oben und unten rahmt eine Fiederblattbordüre dieses Mittelregister, Mündungsrand verwärmt. In die Kugelungen hinein wurde später eine Inschrift geschnitten: "Vom / Vater / und Mutter / Dankbarkeit. / C.B. / d.12 Juny 1823".
Der Trichterpokal gehört zu einer Gruppe von formähnlichen Gläsern mit böhmisch anmutendem Dekor aus der Zeit vor 1700, die in der Literatur nach Brandenburg verortet wird (vgl. Poser, Berliner Becher, 2017; Fischer, Gläserne Pracht, 2011, Kat. 98, S. 83, Schmidt, Brandenburgischer Gläser, 1914, Taf. 4.2). Allein 16 Exemplare sind im Bestand der Stiftung Stadtmuseum vorhanden. Nahezu identische Gläser wurden zeitgleich auch im Riesengebirge hergestellt (vgl. Wierzchucka/Kügler, Barockes Glas, 2016, Kat. 20, S. 46; Jentsch, Licht und Rausch, 2004, Abb. 27, S. 49; Brožová, Sklo v Praze, Ars Vitraria 9, 1989, S. 17). Eine zweifelsfreie Zuschreibung ist unmöglich. Dieser Pokal wurde dem Museum 1955 von privat geschenkt und als Potsdamer Produkt inventarisiert. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten

Measurements ...

Höhe: 17,7 cm, Durchmesser: 11,7 cm

Created ...

... Who:

... When:1680-1700

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]