Gläser mit ornamentalem Dekor

Spitzpokal mit geschliffenem Dekor

Kelch aus besonders reinem, farblosem Glas, ausgeschliffener Abriss, ansteigender Fuß mit einem geblänkten Rundbogenfries. Der sich konisch öffnende, massive Schaft ist mit vier übereinander platzierten Friesen aus versenkten Rundschliffen versehen, schuppengleich, sogenannten Muscheln, und geht nahtlos in die trichterförmige Kuppa über. Der verwärmte Mündungsrand ist mit einem polierten Perlfries verziert.
Laut Inventarbuch stammt dieser Pokal aus Zechlin und datiert in die Zeit um 1740. In den Proportionen etwas kräftiger und mit figurativem Schnitt versehen kennen wir diesen Glastyp bereits aus den 1720er und 1730er Jahren (vgl. Klesse/Mayr, Veredelte Gläser, 1987, Kat. 137; Hörning, Gläser, 1978, Kat. 95; Klesse/Saldern, 500 Jahre Glaskunst, 1978, Kat. 138, S. 196; Klesse, Glassammlung Helfried Krug, 1965, Kat. 267; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 33.4+6). Der Trichterpokal dürfte demnach noch aus der Potsdamer Hofglasmanufaktur (aktiv bis 1736) stammen und wurde vermutlich für eine Weiterveredelung durch einen Glasschneider mit diesem Schliffdekor hergestellt (vgl. Jentsch, Kelchgläser, 2015, Abb. 13). Dieses Glas gehört zum Altbestand. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / geblasen, geformt, geschliffen

Measurements ...

Höhe: 21 cm, Durchmesser: 11,5 cm

Created ...

... Who:

... When:1720-1740

... Where:Potsdam [wahrsch.]