Pokal aus dickwandigem, farblosem Glas, leicht ansteigender Scheibenfuß, angesetzter Schaft aus einem Nodus zwischen zwei gestauchten Knäufen. Die Wandung der sich trichterförmig weitenden Trichterkuppa ist mit symmetrisch versetzten geblänkten Kugelungen dekoriert. Die Zwischenfelder werden von einem mattgeschnittenen Blatt- und Blumenranken gefüllt, unter dem verwärmten Mündungsrand ist in den so entstandenen vier Zonen jeweils ein Vogel dargestellt.
Ähnliche Trichterpokale mit großen, tiefgeschliffenen und polierten Kugelungen sind typisch für die Potsdamer Glashütte um 1700. Im Altbestand befindet sich ein sehr ähnliches Glas, das als Produkt der brandenburgisch-preußischen Hofglasmanufaktur inventarisiert ist (Inv. Nr. SM 2013-7699). Der Schaftaufbau und der flächig angeordnete ornamentale Dekor sprechen hingegen für eine böhmische Urheberschaft (vgl. Seewaldt, Glas, 1995, Kat. 104, 116; Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. 2, 1982, Kat. 610, S. 218, Taf. 186). Das Glas stammt aus dem Besitz der Fürsten Hohenzollern-Sigmaringen und wurde 1978 mit Mitteln der Deutsche Klassenlotterie im Kunsthandel erworben. [Verena Wasmuth]