Gläser mit erotischen Themen

Pokal mit erotischer Anspielung

Pokal aus farblosem Glas, ansteigender Fuß, um den Schaftansatz akzentuiert vergoldeter Zungenschliff. Der Schaft mit Strahlenfacetten und einem Kugelbaluster und eingestochenen Luftblasen. Er ist ebenso wie der massive Kuppaansatz zellenfacettiert und partiell vergoldet. Auf der Kuppa die fein geschnittene Darstellung eines Segelbootes mit drei Damen und Narr (?) am Ruder, sowie Baumlandschaft und Umschrift "O Wunder, Wunder über Wunder, So viel Löcher im Schiff u[nd] geht nicht unter". Perlborte am vergoldeten Mündungsrand.
Andere Gläser mit diesem Spruch sind dokumentiert (vgl. Bernt, Sprüche auf alten Gläsern, 1928, Nr. 158, S. 33; Auktionshaus Dr. Fischer, Heilbronn, 64. Auktion, 30.11.1991, Los 1986, S. 75). Ein Deckelpokal mit demselben Motiv und Aphorismus gehörte ehemals der Glassammlung Helfried Krug und befindet sich derzeit ebenfalls als Dauerleihgabe im Glasmuseum Hentrich (LP 2017-17 a,b). Zahlreiche Übereinstimmungen in kleinsten Dekordetails deuten darauf hin, dass beide Gläser von demselben Meister geschnitten wurden. Von gleicher Hand dürfte ein Deckelpokal im Bremer Focke-Museum stammen (Baumgärtner, Glaskunst, 1987, Kat. 187, S.224f.). Der Pokal könnte noch in den 1730er Jahren in der Potsdamer Glashütte entstanden sein. Eine Zuschreibung an die Nachfolgemanufaktur in Zechlin ist ebenso denkbar. [Verena Wasmuth]

(Object from: Glasmuseum Hentrich, Kunstpalast Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert, vergoldet

Measurements ...

H. 20,1 cm; Dm. 10,2 cm

Created ...

... Who:

... When:1730-1736

... Where:Potsdam 

Created ...

... Who:

... When:1737-1757

... Where:Zechlinerhütte