Wappen-, Zunft- und Familiengläser

Pokal mit Wappen derer von Münchow

Pokal aus farblosem Glas, leicht ansteigender Fuß mit vertieftem, mattiertem Spitzblattfries, die Mittelrippen poliert und die einzelnen Blätter mit Stegen getrennt, an deren Enden sich kleine polierte Kugelungen befinden, Abriss beschliffen. Angesetzt ein Balusterschaft auf einem Nodus, beide wabenfacettiert, der Baluster dreistufig mit eingestochenen Luftblasen dekoriert: sechs um eine zentrale, tränenförmige, acht um eine zentrale, sechs um eine zentrale. Über einer Kehlung angesetzt eine becherförmige Kuppa, an deren Ansatz sich der Spitzblattdekor vom Fuß wiederholt. Auf der Wandung in Mattschnitt dargestellt unter Krone und Helm ein Adelswappen, gerahmt von Rollwerk: Feld 1 und 4 jeweils mit drei Männerköpfen mit verbundenen Augen, Feld 2 und 3 mit dem Johanniterkreuz auf schrafffiertem Grund. Den Mündungsrand ziert ein polierter Perlfries unter mattierter Steinchenborte.

Formal datiert dieser Potsdamer Pokal in die Zeit zwischen 1720 und 1736 (vgl. Klesse, Glassammlung Helfried Krug, 1973, Kat. 621, S. 214f.; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 30.3). Das Wappen verweist auf das pommersche Adelsgeschlecht von Münchow (freundlicher Hinweis von Michael Brusche). Möglicherweise stammt das Glas aus dem Besitz von Gustav Bogislav von Münchow (1686–1766), Freund und Berater Friedrichs II. schon in der Kronprinzenzeit. Er war seit 1728 Ritter des Johanniterordens, dies könnte Anlass für die Darstellung seines neuen Wappen auf dem Pokal gewesen sein. Das Glas gehört zum Altbestand.

Verena Wasmuth

(Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Original entry)

Material /Technique ...

Glas, farblos, formgeblasen, geformt, geschnitten, geschliffen

Measurements ...

Hauptmaß: Höhe: 21.50 cm Durchmesser: 11.00 cm

Created ...

... Who:

... When:1728 [circa]

... Where:Margraviate of Brandenburg