Wappen-, Zunft- und Familiengläser

Becher mit Zunftzeichen der Leinenweber

Konischer Becher aus dickwandigem Glas, Boden beschliffen. Die Wandung ist mit einem von zwei Löwen getragenen Wappenschild mit den Zunftzeichen der Leinenweber, drei zusammengestellte Schiffchen, und den Initialen "E.H." in Mattschnitt dekoriert, darüber eine große Krone. Die gegenüberliegende Seite trägt einen Dekor aus tiefgeschnittenen Früchten und Blumen, der Mündungsrand eine umlaufende Linie.
Wegen der Darstellung des Fruchtbündels in Tiefschnitt wurde das Glas der Werkstatt des Hofglasschneiders Martin Winter in Berlin zugeschrieben. Die wenig hochwertige Qualität des Schnittes sowie das Fehlen geblänkter Bereiche, wie beispielsweise den Trauben, die typisch für Winters Stil sind, spricht gegen diese Annahme. Möglicherweise stammt der Becher nicht aus Brandenburg, sondern von einer anderen norddeutschen Hütte oder aus Böhmen oder Thüringen, wo ähnliche Produkte hergestellt wurden (vgl. Joos, Emailbemalte und gravierte volkstümliche Gläser, 2017, Kat. 87, 109; Baumgärtner, Glaskunst, 1987, Kat. 252–254). Er wurde 1995 im Kunsthandel angekauft. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geschliffen, geschnitten

Measurements ...

Höhe: 12,8 cm; Durchmesser: 10,8 cm

Created ...

... When:1680-1750

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]