Bildnisgläser

Spitzkelch mit dem Bildnis von Königin Sophie Dorothea

Trichterförmiger Pokal aus farblosem Glas, dessen gesamte Oberfläche akzentuiert mit Gold staffiert ist, auf dem Fuß ein Kranz aus Rundbogenfacetten, die sich auf dem massiven Schaft bis an den Ansatz der bündig anschließenden Kuppa als vertiefte Zungen fortsetzen. Auf der Kuppawandung in Tiefschnitt unter Königskrone das von einem Adler gehaltene Rundmedaillon mit dem Profilbildnis von Königin Sophie Dorothea, flankiert von Adlern und Palmwedeln, darunter fein goldgemaltes Rollwerk in geschliffenen Schmuckbögen. Teil des Fußes ausgebrochen mit auslaufendem Sprung.
Der Pokal stammt aus dem ehemaligen Besitz von Prinz Friedrich Heinrich von Preußen (1726–1802). Er datiert in die letzten Betriebsjahre der Potsdamer Glashütte und dürfte höchst wahrscheinlich als Paar mit einem Glas konzipiert gewesen sein, das ein Porträt Friedrich Wilhelms I. trug. Eine Reihe sehr ähnlicher bis nahezu identischer Pokalgläser mit Potsdamer Provenienz sind überliefert, die einen zugehörigen Deckel besitzen (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 35.5; Baumgärtner, Porträtgläser, 1981, Abb. 9, S. 21, für das Bildnis vgl. Abb. 5, S. 18; Klesse/Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock, 1987, Nr. 134; Strasser/Spiegl, Dekoriertes Glas, 1989, Kat. 145, S. 280; Kunsthistorisches Museum Wien, Inv. Nr. Kunstkammer, 10382). Ursprünglich war wohl ein zugehöriger Deckel vorhanden. Bei dem Glas handelt es sich um die Schenkung aus dem Jahr 1912. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert, vergoldet

Measurements ...

Höhe: 19 cm; Durchmesser: 10,5 cm

Created ...

... Who:

... When:1730-1735

... Where:Potsdam 

[Relation to person or institution] ...