Bernd Maywald ist einer der Hauptdokumentare ostdeutscher Mühlengeschichte. Herbert Riedel ein weiterer, dessen Nachlass leider (noch) nicht öffentlich zugänglich ist. Die umfangreiche Fotosammlung von Günter Rapp - auch Maywald verfügte über eine größere Anzahl von Rapp-Abzügen - ist digitalisiert, aber Rapp hat keine Mühlen systematisch erfasst oder gar im denkmalpflegerischen Sinne dokumentiert. Riedel und Rapp verstanden sich auch eher als Mühlenchronisten, wobei Rapp kaum in Verbindung mit Mühlenaktiven war. Maywald war der Multiplikator und hielt regen Austausch zu Akteuren unterschiedlichster Couleur. Einige, die sich untereinander und mit Maywald ausgetauscht haben und die in Maywalds Dokumentensammlung benannt werden oder Material beigesteuert haben, sollen hier im Kontext ihres Wirkens, im Zeitraum von 1975 bis 1992, vorgestellt werden. Diese Auswahl ist nur exemplarisch angelegt und bei Weitem nicht vollständig, jedoch für das Verständnis der Vorgänge unerlässlich. Die Akteure an der Basis lassen sich in Gruppen einteilen:

• Mühlenliebhaber
• Müller und Mühlenbauer
• Wissenschaftler 

Mühlenliebhaber, Mühlenforscher, Hobbymüller, Heimatkundler

In diesem bunten Feld finden sich die hartnäckigsten Mühlenaktivisten in Theorie und Praxis. So ist der Chirurg Dr. Heinrich Herzberg zu nennen, der regelmäßig bei Treffen des Mühlenaktivs / AK (Arbeitskreis) Mühlen teilnahm und Experte für die Berliner Mühlenhistorie war, wie sein Ost-West-Buchprojekt Mühlen und Müller in Berlin belegt. Ebenfalls Berliner und noch gelernter Müller, dann Sonderschulpädagoge war Friedhelm Nicks, der schließlich 1990 Mitgründer der Mühlenvereinigung Berlin Brandenburg wurde. Der sächsische Lehrer Heinz Neubauer leistete Pionierarbeit in Sachen Mühlenerhalt gekoppelt mit Museumspädagogik.

Hier nicht wegzudenken ist Herbert Riedel, der bereits seit den 1960er Jahren Windmühlen fotografierte und mit Akribie historische Forschung dazu betrieb. Er leistete Denkmalpflegern fundierte Zuarbeit, wenn es sich denn um Windmühlen drehte. Letztendlich sind viele, anfänglich aus Neugier zu den Mühlen gekommene, durch den Kontakt zu Mühlenaktivs, auch beruflich dem Mühlenschutz verhaftet geblieben. Hier wäre z. B. der heutige Denkmalpfleger Thorsten Neitzel zu nennen. Auch Bernd Maywald hat sein Hobby zur Profession gemacht. Ebenfalls hier zu finden ist der heutige Spezialist für Wasserkraftanlagenbau und Sachverständiger für Mühlenrestaurierung Jochen Köhler.