Vierkantflaschen mit Emailbemalung

Scherbe einer Vierkantflasche mit emailbemaltem Wappen

Flaches Fragment aus nahezu farblosem, dickwandigem Glas mit polychromer Emailbemalung in Schwarz, Weiß, Gelb, Rot und Grau, die unteren anderthalb Felder eines Wappenschildes darstellend,  augenscheinlich das kurbrandenburgische, zwischen "i6" und "3", leicht korrodiert, guter Zustand.

Maße: 6,3 cm x 3 cm, WS 0,35 cm; Inv.-Nr. 1999:575/6

Die Scherbe wurde 1999 bei einer Baubegleitung am Bernauer Stadtgraben auf einer Baggerhalde gefunden. Sie stammt sicherlich von einer Vierkantflasche (vgl. Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Inv.-Nr. MOKHWGL00100SPSG, Inv.-Nr. VIII 66) und datiert entsprechend ihrer Bezeichnung in die 1630er Jahre, in die Regierungszeit Kurfürst Georg Wilhelms (1619–1640). Als Hersteller infrage kommt somit die neumärkische Glashütte Marienwalde (heute Bierzwnik). Welcher Anlass das Entstehen dieser damals sicherlich kostspieligen Flasche gab lässt sich anhand des kleinen Fragments nicht entschlüsseln, noch, wie sie nach Bernau gelangte. Bemerkenswert ist ihr Entstehen inmitten einer für die Mark Brandenburg äußerst schmerzhaften Phase des Dreißigjährigen Kriegs. [Verena Wasmuth]

(Object from: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)