Brandenburgisches Glas

Brandenburgische Vierkantflaschen mit Emailbemalung aus dem 16. bis 18. Jahrhundert

Emailbemalte Vierkantflaschen wurden in nahezu allen Regionen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation hergestellt und fanden dort seit dem 16. Jahrhundert Verwendung. Aus den brandenburgischen Hütten sind vergleichsweise wenige Exemplare überliefert.

Die Bezeichnung „Vierkantflasche“ folgt der Form, die durch das Einblasen in ein Model erzeugt wird: Über einem quadratischen oder rechteckigen Boden erhebt sich ein hoher schlanker oder eine niedrigerer gedrungener Korpus mit kurzem Hals. Dieser ist meist mit Schraubverschlüssen aus Zinn versehen. Ob sämtliche Flaschen der Aufbewahrung medizinischer Tinkturen oder Spirituosen dienten, muss aufgrund fehlender Inschriften offenbleiben. Der Dekor der Flaschen richtet sich nach Zeit, Region, Auftraggeber und Inhalt. Hohe erhaltene brandenburgische Vierkantflaschen tragen meist auf der Schauseite das kurbrandenburgische Wappen, das Zepter oder den Adler. Die Seitenwandungen etwa der Hälfte der überlieferten Flaschen sind ganzseitig mit Blumen bemalt. Erhalten sind darüber hinaus gedrungene Exemplare, einer einzelnen Person gewidmet oder lediglich mit aufgemalter Inhaltsbezeichnung für die enthaltene Arznei. Auf den Schultern finden sich oft die für Barockgläser charakteristischen Bänder aus Punkten als ornamentaler Schmuck. Eine aufgemalte Jahreszahl kann die Zuordnung zu einer Hütte und dem verantwortlichen Glasmaler erleichtern.

2018-11-26

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