Geliebt, umstritten, verloren, wiederentdeckt.

Walzwerk

Im Jahr 1912 errichtete der Berliner Büro- und Schreibgerätehersteller „Heintze & Blanckerts“ in Oranienburg eine Zweigstelle mit eigenem Walzwerk. Bis 1937 fertigten die hier Beschäftigten den u.a. für Schreibfedern benötigten feinen Bandstahl, bis der Betrieb im Zuge der NS-Kriegsvorbereitungen auf Rüstungsproduktion umstellte. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs beschlagnahmte die Sowjetische Militäradministration das Walzwerk. 1947 wurde der Betrieb zunächst als VEB Schreibfedernfabrik neu gegründet, Anfang der 1950er Jahre in den VEB Kaltwalzwerk Oranienburg umgewandelt. 1969 erfolgte die Eingliederung beider Stahlwerke in den DDR-Vorzeige-VEB Bandstahlkombinat „Hermann Matern“ in Eisenhüttenstadt. 1990 übernahm schließlich die Friedrich Krupp AG das Kaltwalzwerk Oranienburg. Nach der Schließung im Jahr 1993 wurden große Teile des Werks abgerissen. Auf einer großen Fläche des ehemaligen Kaltwalzwerkes befindet sich heute ein Kaufpark mit unterschiedlichen Geschäften. Auf dem ältesten Teil des ursprünglichen Fabrikgeländes schafft das „Oranienwerk“ seit 2011 als Not-for-Profit-Kultureinrichtung in den verbliebenen Gebäuden Raum für Begegnung und wirkt durch seine Arbeit für viele Alt- und Neu-Oranienburgerinnen und Oranienburger identitätsstiftend.

Wer baute hier?
Büro- und Schreibgerätehersteller

Wann wurde gebaut?
1912

Wer nutzte den Ort?
Industrie, Kultur

Schlagworte:
Alltagskultur, Freizeit, Nostalgie-Ort, DDR, BRD, Kultur

2023-05-22

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