Geliebt, umstritten, verloren, wiederentdeckt.

Der Ostsee

Zukünftiges Freizeitparadies

Der Braunkohletagebau Cottbus Nord, auf dessen Fläche der Ostsee entsteht, wurde zwischen 1975 und 1982 erschlossen. Ihm fielen die Orte Tranitz, Groß Lieskow, Klein Lieskow und Lacoma sowie Teile von Schlichow zum Opfer. Erste Planungen für den Ostsee begannen um 2001, verbindliche Planung und erste Bauten (Aussichtsturm) erfolgten 2006. Ebenfalls 2006 wurde das Ostseefest erstmals gefeiert, 2020 wurde es durch die Ostseesportspiele abgelöst.

Die letzte Braunkohleförderung erfolgte im Dezember 2015, der Bau des Einlaufwerkes begann im Juni 2017. Im April 2019 startete die Flutung des Braunkohlegeländes – ein umstrittener Vorgang, da das dafür notwendige Wasser aus der Spree abgezweigt wird. Die Planung für das angrenzende Cottbuser Hafenquartier wurde 2020 beschlossen. Mitte der 2020er Jahre soll der See vollständig geflutet sein, seine Oberfläche beträgt dann 19 Quadratkilometer, das Areal soll durch eine Seilbahn mit dem Bahnhof verbunden werden.

Wer baute hier?
ISSS research | architecture | urbanism, bauchplan ).(landschaftsarchitekten und stadtplaner, Bauherr LEAG

Wann wurde gebaut?
1975 – 2020er

Wer nutzte den Ort?
Einwohner und Touristen, (Freizeit-)Sportler

Schlagworte:
Leerstelle, Vermarktung, Nicht-Ort, Tourismus, Freizeit, Infrastruktur, Ort der Zukunft, Umstrittenheit, Sport

2022-05-24

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