Geliebt, umstritten, verloren, wiederentdeckt.

Neißebrücken

Brücken als Mahnmale

Neißesteg und Lange Brücke entstanden in den 1920er Jahren und ersetzten ältere Vorgängerbrücken aus Holz. Der Steg war Fußgängern vorbehalten, die Lange Brücke war die zentrale Verbindung nach Berge, in die Forster Neustadt. Zwischen beiden Brücken lag ein Abstand von nur etwa 350 Metern. 1945 wurden beide Brücken zerstört, um den Vormarsch der sowjetischen Truppen zu behindern. Nach dem Krieg wurde der nun in Polen liegende Stadtteil Berge fast vollständig abgerissen, die Trümmer wurden als Baumaterial für Häuser in zentraleren polnischen Landesteilen verwendet. Die Brückenpfeiler auf beiden Seiten der Neiße blieben als Mahnmale erhalten. Immer wieder geäußerte Pläne einer Wiederherstellung der Brücken nach 1990 scheiterten bislang unter anderem daran, dass es Unstimmigkeiten über den dafür geeigneten Ort gab.

Wer baute hier?
unbekannt

Wann wurde gebaut?
Anfang der 1920er Jahre

Wer nutzte den Ort?
Einheimische, Touristen, Besucher

Schlagworte:
Wahrzeichen, Mahnmal, Leerstelle, Symbol, Nicht-Ort, Nostalgieort, Ruine, Zukunfts-Ort, Umstrittenheit

2022-05-25

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