Geliebt, umstritten, verloren, wiederentdeckt.

Gentzrode

Verfall trotz Denkmalschutz

Das Gebäude wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im maurischen Stil für Alexander Gentz nördlich der Stadt errichtet. Zwischen 1881 und 1934 wechselte es häufig den Besitzer, um 1900 gehört es einem Rittergutsbesitzer Harras, danach einem Martin Hewald. Die wechselnden Besitzer lassen Anbauten und Erweiterungen vornehmen. Seit 1934 befindet es sich im Besitz der Stadt Neuruppin. Ab 1936 werden Gebäude und Park durch die Wehrmacht militärisch genutzt. Nach 1945 ist die Sowjetische Armee hier angesiedelt. Seit 1991 steht das Gebäude leer. Es wechselt mehrfach den Besitzer, einige der denkmalgeschützten Gebäude auf dem Areal werden abgerissen. Seit Mitte der 2010er Jahre versucht der „Freundeskreis Gentzrode“ das Gebäudeensemble vor dem Verfall zu retten. Es gilt als Denkmal von nationaler Bedeutung.

Wer baute hier?
Alexander Gentz mit Martin Gropius und Heino Schmieden

Wann wurde gebaut?
Mitte des 19. Jahrhunderts

Wer nutzte den Ort?
Die Familie, verschiedene unbekannte Besitzer, verschiedene Militäreinheiten

Schlagworte:
DDR, NS-Zeit, Umstrittenheit, Tourismus, Nicht-Ort, Denkmalschutz, Abriss, Ruine, Zukunfts-Ort

2022-09-28

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