Geliebt, umstritten, verloren, wiederentdeckt.

Ostdeutschlands Kraftquelle

Ostdeutschlands Kraftquelle

Am 1. April 1964 eröffnete das Erdölverarbeitungswerk (EVW Schwedt). 1970 wurde es im Zuge der Kombinatsbildung umbenannt. Gemeinsam mit den Leunawerken war es der wichtigste Erdölverarbeitende Betrieb der DDR. Heute ist es der wichtigste Produzent von Kraftstoffen für Berlin und Brandenburg. Beliefert wird es mit Erdöl aus Russland über die Druschba-Pipeline. Mehrheitseigner des Werkes ist der russische Rosneft-Konzern, verarbeitet wird ausschließlich russisches Rohöl. Die Zukunft des Werkes ist seit Februar 2022 ungewiss, da die Rohstofflieferungen aus Russland nach dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine ausgesetzt werden sollen. Öl aus anderen Quellen kann in Schwedt nicht ohne Weiteres verarbeitet werden.

Wer baute hier?
Die chemische Industrie

Wann wurde gebaut?
Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre

Wer nutzte den Ort?
Die Chemische Industrie

Schlagworte
Alltagskultur, Nostalgie-Ort, DDR, BRD, Ikone, Wahrzeichen, Nicht-Ort, Umstrittenheit, Infrastruktur

2022-11-19

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