Verwaiste Deckel

Deckel eines monumentalen Pokals

Pokaldeckel aus farblosem, leicht graustichigem Glas, zum Innenrand hin eingezogen, Abrissnarbe innen unter dem Knauf. Am Rand und um den Knaufansatz je eine Steinchenborte aus Diamantquadern und kleinen Kugelschliffen auf mattiertem Grund. An der Borte um den Knaufansatz ein Fries aus hochgeschliffenen mattierten Akanthusblattspitzen. Dicker gedrungener Knauf, aus Nodus mit zweireihiger Zellenfacettierung, Ringscheibe und der Baluster mit Kugelabschluss, beide mit einem versenktem Spitzblattfries. Der zugehörige Pokal fehlt. Wie bei Schmidt dokumentiert, trug er vorn eine bekrönte und mit reichen militärischen Standarten verzierte Kartusche mit Adler, der zur Sonne fliegt, Umschrift "Non soli credit". Rückseitig groß die Inschrift "Die Wollfahrt vom Lottumschen Regiment". Das Regiment von Friedrich Karl von Wylich und Lottum (1650–1719) wurde 1719 als Regiment Coenen des Friedrich Wilhelm von Koenen (1673–1720) übernommen. Der Deckelpokal dürfte demnach um 1715 entstanden sein. Seine Gesamthöhe betrug laut Inventarbuch des Neuen Palais ursprünglich 51 cm. Nur sehr wenige Gläser in dieser monumentalen Größe sind aus der Potsdamer Glashütte überliefert.

Verena Wasmuth

(Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Original entry)

Material /Technique ...

Glas, farblos, Mattschnitt

Measurements ...

Hauptmaß: Höhe: 20.00 cm

Created ...

... Who:

... When:1710-1720

... Where:Margraviate of Brandenburg 

Literature ...

  • (1914): Brandenburgische Gläser, hrsg. v. Robert Schmidt, Berlin 1914, Abb. Taf. 21.