Brandenburgisches Glas

Hafenreste und Abfallprodukte der brandenburgischen Glaserzeugung des 17. und 18. Jahrhunderts

In vielen Sammlungen sind Bodenfunde überliefert, die aus der Glasproduktion stammen.

Die Arbeit am Glasofen verursacht Abfälle, die mitunter nicht recycelt werden, sondern bei Ausgrabungen und Erdarbeiten wieder ans Licht kommen. Dazu zählen Pfeifenabschläge, Glasmassebrocken, Glastropfen und Kügelchen oder Reste von Tonmodeln, die Auskunft für die Produktionspalette und Datierung der Manufaktur geben. 

Reste der Schmelzgefäße sowie Nebenprodukte der Glasverhüttung, etwa Schlacke und farbige Fritte, finden sich ebenfalls an den Orten ehemaliger Glashütten. Die Schlacke ist eine gesteinsartige Masse aus Glasrückständen und Asche, die über ihren Erweichungszustand erhitzt wurde. Derartige erstarrte Brocken oder versinterte Steine bilden sich in den kühlen Randbereichen der heißen Feuerung, da es sich um ein amorphes Materialgemisch ohne bestimmbaren Schmelzpunkt handelt. Fritten sind opake Zwischenprodukte aus der Vorstufe der Schmelze, die sowohl als Abfall oder in einem speziellen Fritteofen, der weitaus niedrigere Temperaturen als ein Glasofen erreichte, für eine spätere Weiterverarbeitung entstanden. 

2020-08-12

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