Verwaiste Deckel

Pokaldeckel mit Kriegstrophäen

Verwaister Deckel eines Pokals, eingeschliffene Zarge, Ansatz mit geblänktem Rundbogenfries, gewölbte Schulter mit versenktem und mattiertem Spitzblattfries sowie vier Gebinden aus Kriegstrophäen wie Hellebarden, Trommeln und Speeren. Angesetzt ein hoch aufgebauter Knauf aus einem wabenfacettierten Nodus zwischen Trommelscheiben, darüber ein Baluster mit Spitzblattdekor und eine Abschlusskugel mit polierten Kehlungen. Der Anschlussnodus wirkt nachträglich beschliffen, wohl um eine kleine Beschädigung zu überarbeiten.
Dieser Deckel dürfte zu einem recht großen Pokal gehören (Höhe um 30 cm), dessen Mündungsrand ebenfalls ein Rundbogenfries ziert und dessen Schaftaufbau Elemente des Knaufs wiederholt. Der formale und stilistische Vergleich mit überlieferten Deckelpokalen bestätigt eine Verortung nach Potsdam und datiert den Deckel ins zweite Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts (vgl. Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Inv. Nr. XIII 8; Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 65, S. 131f.; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 21.3). Die Objektgeschichte ist nicht dokumentiert. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / ofengeformt, geschliffen, geschnitten

Measurements ...

Höhe: 13,5 cm, Durchmesser: 12,5 cm

Created ...

... Who:

... When:1720

... Where:Potsdam