Abfallprodukte der Glaserzeugung

Bodenfragment eines Bechers

Bodenscherbe eines Bechers aus dickwandigem, farblosem Glas, leicht manganstichig, planer Boden mit Abriss ohne Abnutzungsspuren, korrodiert und irisiert.

Maße: Dm. 5,4 cm; Inv.-Nr. 2015: 642/2_30

Das Fragment wurde am ehemaligen Standort der Potsdamer Glashütte am Hakendamm gefunden, heute Friedrich-Engels-Straße. Diese Manufaktur war von 1678 bis 1736 in Betrieb und stellte mitunter feines Hohlglas für die brandenburgisch-preußischen Hofhaltungen her. Die Scherbe stammt von einem Zwischenprodukt und muss zerbrochen sein, bevor sie weiterveredelt wurde. Formale Vergleichsstücke aus der Zeit von 1710 bis 1730 weisen einen zellenfacettierten Standring auf, die Wandung jeweils mit Schnitt dekoriert. Sie waren in der Regierungszeit Friedrich Wilhelms äußerst beliebt und sind mit in Medaillons gefassten Profilbildnissen des Herrscherpaares mehrfach überliefert, selten ist die Darstellung märkischer Adliger (vgl. Klesse, Glassammlung Helfried Krug, 1965, Kat. 265; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Inv. Nr. XIII 726; Dominikanerkloster Prenzlau, Inv. Nr. V/3231ab/B). [Verena Wasmuth]

(Object from: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)