Abfallprodukte der Glaserzeugung

Blaue Schmelzreste und Produktionsabfall von der Formarbeit am Ofen

Drei Scherben, vier Schmelzreste und vier von Scheren abgetrennte Abschnitte, die tropfenförmig aushärteten, aus kobaltblauem Glas. Eine der Scherben gehörte zu dem kräftigen Boden eines zylindrischen Bechers, eine andere zu einer Wandung.
Die Fragmente kamen 2004 bei privaten Ausgrabungen auf dem ehemaligen Areal der Potsdamer Glashütte zutage. Sie wurden dem Potsdam Museum 2016 geschenkt und 2018 rechtmäßig dem BLDAM überwiesen, das Teile als Dauerleihgabe im Haus beließ. Bereits der erste Pächter und Leiter der Hütte Johann Kunckel (um 1635–1703) kannte diverse Rezepturen zur Herstellung blau durchgefärbten Glases (Kunckel, Ars vitraria experimentalis, 1679, Buch 2, S. 61f.). Mehrere Potsdamer Becher und Pokale aus kobaltblauem Glas sind überliefert (vgl. Heintzen, Dieses Kapitel, 2017; Heintzen, Kunckel-Gläser, 2015; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Abb. 14, S. 58 und 60). [Verena Wasmuth]

(Object from: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Original entry)

Material /Technique ...

Glas / ofengeformt

Measurements ...

4 Glasbrocken 2 - 3,4 cm (L.) x 1,1 - 3,2 cm (B.) x 1,6 x 2,9 cm (T.); 3 Scherben 2,1 - 4,3 cm (L.) x 3,7 - 4,4 cm (B.) x 1 - 2,3 cm (T.); 4 Pfeifenabschläge 1,9 - 4,5 cm (L.), 0,6 - 1 cm (Dm.)

Created ...

... Who:

... When:1679-1736

... Where:Potsdam 

Found ...

... When:2004

... Where:Friedrich-Engels-Straße (Potsdam) 

[Relation to person or institution] ...

Literature ...

  • Franze, Lothar (2013): Potsdams "Hakendammische Hütte" an der Nuthe. Glasfunde und ihr historisches Umfeld. Gifhorn