Abfallprodukte der Glaserzeugung

25 Fragmente von farblosem Glas mit blauen Zierelementen

Scherbenausbrüche aus farblosem Glas, entweder mit angeschmolzenem, kobaltblauem Glasfaden als Mündungsrand, mit eingeschmolzenen kobaltblauen Glasfäden oder mit als Knauf angeschmolzener kobaltblauer Kugel, irisiert und partiell korrodiert.
Bei diesem Konvolut handelt sich um Bodenfunde aus dem Herbst 2004 vom ehemaligen Standort der Potsdamer Glashütte, heute überbaut von der Friedrich-Engels-Straße in Nuthe-Nähe. Die Manufaktur war von 1678 bis 1736 in Betrieb, demnach stammen die Fragmente aus diesem Zeitfenster. Die Scherben mit blauem Rand belegen, dass die Hütte Becher mit diesem Dekor herstellte. 1706 kostete ein solcher einen Gulden, mit Schnittdekor zwei (vgl. Schmidt, Das Glas, 1922, S. 302; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Anhang 19, S. 140). Unter den Bruchstücken befinden sich ebenfalls zwei Scherben mit eingeschmolzenen blauen Glasfäden (unten und oben rechts auf der Abbildung) sowie ein Deckelfragment mit einer blauen Glaskugel als Knauf. Die Bruchstücke gelangten 2016 als Schenkung in den Bestand, wurden im Januar 2018 rechtmäßig an das BLDAM überwiesen, Teile verbleiben als Dauerleihgabe im Potsdam Museum. [Verena Wasmuth]

(Object from: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Original entry)

Material /Technique ...

Glas: farblos und kobaltblau / ofengeformt

Measurements ...

L. 1,1–3,2 cm x B. 1,2–4 cm; Knauffragment H. 1,8 x B. 1,9 x T. 1,6 cm

Created ...

... Who:

... When:1679-1736

... Where:Potsdam 

Found ...

... When:2004

... Where:Friedrich-Engels-Straße (Potsdam)