Abfallprodukte der Glaserzeugung

Sieben Fragmente von türkisem Glas aus Potsdam

Vier dünne Scherben und drei Schmelzreste aus transparent-türkisem Glas, irisiert und teils korrodiert.
Diese Bodenfunde stammen vom ehemaligen Standort der Potsdamer Glashütte, die zwischen 1678 und 1736 aktiv war. Sie belegen, dass dort damals Hohlglas in dieser Farbe produziert wurde. Der erste Leiter und Pächter der Hütte, Johann Kunckel, experimentierte mit verschiedenfarbigen Glasschmelzen. In seinem auf Antonio Neris Forschungen basierendem Standardwerk zur Glasmacherkunst beschreibt er, wie man mit schwarzem Meersalz „eine blaue Korn-Blumen- oder Türckis-Farb/ welche in der Glasmacher-Kunst/ eine von den führnehmsten ist“ erreicht (Kunckel, Ars vitraria experimentalis, 1679, Kapitel 36, S. 4). Tatsächlich ist kein einziges intaktes türkises Glas aus Potsdam überliefert. Die Fragmente werden als Dauerleihgabe des BLDAM im Potsdam Museum verwahrt. [Verena Wasmuth]

(Object from: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Original entry)

Material /Technique ...

Glas: türkis / ofengeformt

Measurements ...

3 x Glasbrocken 1 - 2 cm (L.) x 0,9 - 1,4 cm (B.) x 0,9 - 1,8 cm (T.) 4 x Scherben 1,5 - 2,2 cm (L.) x 1 - 1,7 cm (B.)

Created ...

... Who:

... When:1679-1736

... Where:Potsdam 

Found ...

... When:2004

... Where:Friedrich-Engels-Straße (Potsdam) 

[Relation to person or institution] ...