Scherben brandenburgischer Glaserzeugnisse

Pokalschaft mit eingeschmolzenen Glasfäden

Schlanker Schaft eines Pokals aus entfärbtem Glas mit eingeschmolzenen roten und blauen Glasfäden, spiralig tordiert, korrodiert und irisiert.

Maße: H. 5,2 cm; Inv.-Nr. 2015: 642/2_28

Bei diesem Fragment handelt sich um einen Bodenfund aus dem Jahr 2015 vom ehemaligen Standort der Potsdamer Glashütte, heute überbaut von der Friedrich-Engels-Straße in Nuthe-Nähe. Die Manufaktur war von 1678 bis 1736 in Betrieb, demnach datiert die Scherbe in dieses Zeitfenster. Da Pokale aus der Zeit um 1700 mit farbig eingeschmolzenen Glasfäden, meist aus Rubinglas, überwiegend nach Böhmen verortet werden, ist dies ein überaus interessanter Fund. Er belegt die Annahme, dass auch in der brandenburgisch-preußischen Hofglasmanufaktur derartige Erzeugnisse entstanden (vgl. Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 76, S. 138/139; Schmidt 1914, S. 87). [Verena Wasmuth]

(Object from: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)