Scherben brandenburgischer Glaserzeugnisse

Zwei türkisfarbige Glasscherben

Zwei Fragmente aus opakem, türkis durchgefärbtem Glas, davon eine mit violetter Fadeneinschmelzung, korrodiert, zahlreiche Kratzer.

Maße: 4,1 cm x 1,9 cm und 1,9 cm x 1,7 cm; Inv.-Nr. 2015: 642/2_15

Diese Bodenfunde stammen vom ehemaligen Standort der Potsdamer Glashütte, die zwischen 1678 und 1736 in Betrieb war. Sie belegen, dass dort damals Hohlglas in dieser Farbe – mitunter mit farbigen Fadeneinschmelzungen – produziert wurde. Der erste Leiter und Pächter der Hütte, Johann Kunckel, beschreibt in seinem auf Antonio Neris Forschungen basierenden Standardwerk zur Glasmacherkunst, wie man mit schwarzem Meersalz „eine blaue Korn-Blumen- oder Türckis-Farb/ welche in der Glasmacher-Kunst/ eine von den führnehmsten ist“ erreicht (Kunckel, Ars vitraria experimentalis, 1679, Kapitel 36, S. 42). Ein türkises Glas mit gesichert Potsdamer Provenienz ist nicht überliefert. [Verena Wasmuth]

(Object from: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)