Scherben brandenburgischer Glaserzeugnisse

Vier opakviolette Glasscherben

Vier Fragmente aus opakem, violett durchgefärbtem Glas, die größte hohlgeblasen und gewölbt, jeweils korrodiert und irisiert.

Maße: 4,2 cm x 2,6 cm (groß), die anderen 0,7–1,5 cm; Inv.-Nr. 2015:642/2_14

Die Bruchkanten zeigen, dass diese Glasfragmente aus mehreren Schichten aufgebaut, mehrfach überfangen sind. Das Konvolut stammt vom ehemaligen Standort der Potsdamer Glashütte am Hakendamm, heute überbaut von der Friedrich-Engels-Straße. Intakte Gläser in dieser Farbe sind nicht überliefert. Die Scherben belegen die Bandbreite der Farben, die in der brandenburgisch-preußischen Hofglashütte zwischen ihrer Gründung 1678 und ihrem Eingehen 1736 produziert wurden. Die Impulse zur Farbglasherstellung setzte der berühmte Alchemist Johann Kunckel, der die Schriften Antonio Neris studiert hatte. Zur Imitation von Amethysten verwendete er Magnesium und "Zaffera" aus Kobalt (Kunckel, Ars vitratia experimentalis, 1679, Buch 1, Kap. 48, S. 91). [Verena Wasmuth]

(Object from: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)