Scherben brandenburgischer Glaserzeugnisse

Scherbe mit gekerbter Fadenauflage

Fragment eines Hohlglases aus entfärbtem, nahezu farblosem Glas mit eingekerbter, sehr sorgfältig gearbeiteter Fadenauflage, korrodiert und irisert.
Die Scherbe stammt vom ehemaligen Areal der Angermünder Burg und kam bei Erdarbeiten zutage. Gläser mit Fadenauflagen, die mit Riefen versehen wurden, finden sich bereits im 16. Jahrhundert in vielfältigen Formen. Am bekanntesten dürften die sogenannten Passgläser sein, deren Wandung mit Fadenauflagen in gleichmäßigen Abständen, in "Pässe" strukturiert sind, die bei Trinkspielen exakt "getroffen" werden mussten. Doch auch diverse Varianten von Nuppenbechern und Kelchgläsern mit diesem Dekorelement sind aus dieser Zeit überliefert (Baumgartner/Krueger, Phoenix, 1988, Kat. 402, 436, 445, 472, 512). Neben einer schmückenden Funktion erfüllten die gerieften Fadenauflagen zudem eine haptische Funktion. [Verena Wasmuth]

(Object from: Museum Angermünde Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, ofengeformt

Measurements ...

1,8 cm x 2,5 cm, Wandungsstärke 0,15 cm

Created ...

... When:16. century [circa]

... Where:Margraviate of Brandenburg [wahrsch.]

Found ...

... Who:

... When:2000-2003

... Where:Burg Angermünde