Scherben brandenburgischer Glaserzeugnisse

Drei Scherben mit geriefter Fadenauflage

Drei Wandungsscherben, davon zwei aus lichtem, grünem Waldglas und eines aus entfärbtem Glas. Jeweils aufgelegt ein Glasfaden, der mit Kerben strukturiert ist, korrodiert, irisiert.

Maße: 4,3 x 3,1 cm; 2,7 x 2,8 cm; 1,5 x 1,8 cm; Inv.-Nr. 2015:642/2_2

Hohlgläser diverser Form – Humpen, Keulen oder Krüge – wurden seit dem 14. Jahrhundert mit Fadenauflagen dieser Art verziert. Der Dekor hatte nicht nur eine schmückende sondern auch eine haptische Funktion, erhöhte er doch die Griffigkeit gläserner Gefäße. Bei den sogenannten Passgläsern markierten die horizonal aufgelegten Fäden den Füllstand der in bestimmten Intervallen auszutrinkenden Flüssigkeit. Die Scherben wurden 2015 im Umfeld des ehemaligen Standorts der Potsdamer Glashütte am Hakendamm, die zwischen 1678 und 1736 in Betrieb war, gefunden und könnten dort hergestellt worden sein. Ebenso denkbar ist, dass es sich um angekaufen Glasbruch handelt, der wiedereingeschmolzen werden sollte. [Verena Wasmuth]

(Object from: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)