AEROARCTIC

Sichtweitenmessungen

Unter Sichtweitenmessung wird ein Verfahren verstanden, mit dem die Entfernung gemessen oder abgeschätzt wird, in der ein Gegenstand aufgrund von Lufttrübung gerade der Wahrnehmung entzogen wird. Die Schwankungen der Sichtweite stehen im engen Zusammenhang mit dem Zustand der Atmosphäre. An Bord des LZ 127 wurde ein Stufensichtmesser nach Wigand verwendet, wie er nebenstehend abgebildet und im Wettermuseum in der Dauerausstellung vorhanden ist. In dem Gerät sind acht verschieden mattierte Scheiben eingesetzt, deren jede nächsthöher markierte doppelt so undurchsichtig ist wie die vorherige. Wenn jetzt mit dem Instrument ein Ziel anvisiert wird, dessen Entfernung bekannt ist, werden die Trübungsgläser so lange weitergedreht, bis der anvisierte Gegenstand der Wahrnehmung entzogen erscheint. Dann wird eine Stufe zurückgedreht und eine kleine Zusatzscheibe genutzt, die die Sichtweite nur halb so stark eingrenzt, wie es die nächsthöhere Scheibe getan hätte. Mit einer Formel kann dann berechnet werden, wie stark die Trübung in der Atmosphäre ist (Kleinschmidt, S. 696/697). Die für die Berechnung benötigten Entfernungen von Punkten unterhalb des Luftschiffes ergaben sich aus der barometrisch ermittelten Fahrthöhe. Für Entfernungsmessungen näher am Horizont war die Vermessungskamera eine wesentliche Hilfe.

2022-12-23

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