Meteorologische Grundlagenforschung
Für die Grundlagenforschung waren zwar auch die tabellarisch festgehaltenen Terminbeobachtungen von hohem Wert. Von besonderem Interesse jedoch, waren die aerologischen Messungen außerhalb des Luftschiffes.
Bodennahe Schicht
Für Messungen in der unter dem Luftschiff befindlichen bodennahen Schicht diente ein Meteorograph nach Wigand und Koppe, der von der Firma Fuess in Berlin-Steglitz hergestellt worden war. Er wurde mit einer Winde aus einer Luke auf der Unterseite des Luftschiffes abgelassen. Meteorographen zeichnen permanent die Luftfeuchtigkeit, den Luftdruck und die Temperatur auf einem Registrierstreifen auf.
Für die Registrierungen wurden vor Fahrtantritt mit Ruß präparierte Registrierstreifen benutzt, die in einer geschützten Kassette an Bord mitgeführt wurden. Diese Sondierungen wurden insgesamt acht mal durchgeführt.
Aerologische Erforschung der Hochatmosphäre
Von ganz außerordentlicher Bedeutung für die Beurteilung des Einflusses von Klima und Wetter in der Arktis auf die südlich angrenzenden Gegenden war die aerologische Erforschung der Hochatmosphäre über dem Luftschiff. Dafür wurden an vier Punkten der Fahrt Radiometeorographen (Radiosonden) eingesetzt.
Durch die Landung und die dabei ausgeführte Senkrechtbewegung des Luftschiffes in der Stillen Bucht auf Hooker-Island beim Dampfer „Malygin“ konnte zusätzlich der wärmemäßige Aufbau der Atmosphäre bis zu einer Höhe von 1.000 m auch mit den mitgeführten Instrumenten sehr gut ermittelt werden. Die gefundenen Temperaturwerte stimmten mit den Werten überein, die von Sverdrup bei der Maud-Expedition mit Drachenaufstiegen gefunden worden waren. (Weickmann, 1932, S. 54).
2023-02-02