AEROARCTIC

Luftschiffkapitän Hugo Eckener

Hugo Eckener wurde 1868 geboren. In Flensburg studierte er Psychologie, Philosophie, Geschichte und Volkswirtschaft. Ende der 1890er Jahre zog er nach Friedrichshafen. Ab dem Jahr 1908 beriet Dr. Eckener offiziell den Grafen Zeppelin. Das überrascht einigermaßen, weil seine Kritik an Zeppelins Luftschiffen zunächst nicht positiv gewesen ist. 1911 berief die DELAG (Deutsche Luftschifffahrts-Aktiengesellschaft) Dr. Eckener als Luftschiffführer und Ausbilder, und 1912 wurde er Direktor der DELAG. Im Ersten Weltkrieg war er Ausbilder für viele Luftschiffkapitäne. Um nach dem Ende des WK I den Luftschiffbau Friedrichshafen vor den von den Kriegsgegnern geforderten Reparationsleistungen zu retten, entwickelte Dr. Eckener einen kühnen Plan. Er unterbreitete den US-Amerikanern das Angebot, ein Luftschiff (LZ126) zu bauen und als Reparationsleistung persönlich in die USA zu überführen, um es dort zu übergeben. Dieser Plan kam in den USA gut an, und es war klar, dass dafür die Luftschiffwerft erhalten bleiben musste. Die Überführung von LZ 126 war ein Weltereignis und weckte in der Vereinigten Staaten von Amerika eine ungeheure Luftschiffeuphorie. Im Jahr 1930 wurde Hugo Eckener nach dem Tod Fridtjof Nansens der Präsident der AEROARCTIC. Zwischen 1931 und 1937 wurde von ihm ein regelmäßiger Transatlantikverkehr zwischen Frankfurt, den USA und Brasilien eingerichtet, der von der extra dafür gegründeten Deutschen Zeppelin Reederei betrieben wurde. 1937 widersetzte sich Eckener einer von Goebbels angeordneten Propagandafahrt mit dem Zeppelin. In den USA versuchte er Heliumgaslieferungen zu organisieren. Helium sollte nach seinem Willen das leicht entzündliche Wasserstoffgas ersetzen. Das gelang ihm leider nicht. Dr. Eckener starb 1954.

2023-02-02

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