Farbloses Kelchglas aus drei Teilen gearbeitet; ansteigender Fuß, Rand abgebrochen, Abrissnarbe, angesetzter Schaft mit tränenförmiger Luftblase, darüber eine distelförmige Kuppa, im gebauchten unteren Bereich massiv mit eingestochener, runder Luftblase, korrodiert und irisiert. 

Maße: H. 11,2 cm; Inv.-Nr. 2001:423/2/8/1_2

Das Fragment wurde am ehemaligen Standort des Fortunaportals des Portsdamer Stadtschlosses gefunden. Dieser Kelchtyp diente im 18. Jahrhundert dem alltäglichen Gebrauch als Weinglas. Der formale Vergleich verortet es nach Sachsen, wie auch einen weiteren Bodenfund aus gleichem Kontext (2001:423/2/8/1_3; vgl. Haase, Sächsisches Glas, 1988, Abb. 177, Kat. Nr. 276, 298, S. 363, 368). Das Potsdam Museum verwahrt zwei derartige Gläser im Bestand (Kelchglas mit Weinrebe; sächsisches Kelchglas); möglicherweise stammen alle vier Beispiele aus Brandenburg.  [Verena Wasmuth]