Wald- und Formglas

Fuß eines Keulenbechers

Sehr hoch gestochenes Fußfragment aus hellgrünem Glas mit nach außen umgeschlagenem Rand, oben erkennbar der Ansatz der Wandung, korrodiert und irisiert.

Maße Dm. 9,5 cm; Dm. oben 4,2 cm; Inv.-Nr. 1998:74/13/6

Der Form nach dürfte es sich bei diesem Bodenfund um ein Stangenglas oder einen sogenannten Keulenbecher handeln, vom 15. bis ins frühe 17. Jahrhundert bekannt (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Abb. 1, S. 7; Dexel, Gebrauchsglas, 1977, Kat. 92 u. 93, S. 139). Es wurde bei einer Baubegleitung in der Fischerstr. 1 in Zehdenick gefunden. Hier steht die erstmals 1281 urkundlich erwähnte udn baulich mehrfach veränderte Elisabethmühle. Eine regionale Herkunft ist denkbar, infrage kommt die kurfürstliche Glashütte in Grimnitz. Die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Glashütte in Burgwall wurde erst deutlich später gegründet und war lediglich für einen kurzen Zeitraum, von 1790/92 bis 1797 in Betrieb. Zudem produzierte sie mit 12 Glasbläsern vorwiegend grüne Flaschen. [Verena Wasmuth]

(Object from: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum)