Halbrundes Hohlfragment aus Glas mit roten, weißen und blauen oberflächlichen Einschmelzungen, korrodiert.

Maße: H. 3,8 cm; Dm. 2,0 cm;  Inv.-Nr. 2015: 642/2_26

Eine Schale und zwei Pokale mit rot-weiß-blauer Marmorierung aus der kurfürstlich brandenburgischen Glashütte in Grimnitz bildet Robert Schmidt ab, datiert diese auf 1602 (Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 1–3). Durch das Einschmelzen von farbigen Kröseln und das anschließende Aufblasen der noch zähflüssigen, mehrfach überfangenen Glasmasse entsteht dieser interessante, marmorierte Effekt.

Bei dieser Scherbe, möglicherweise ein Halsfragment, handelt es sich um einen Bodenfund vom ehemaligen Standort der Potsdamer Glashütte, heute überbaut von der Friedrich-Engels-Straße in Nuthe-Nähe. Die Manufaktur war von 1678 bis 1736 in Betrieb, demnach ist das Fragment älter oder stammt aus diesem Zeitfenster. [Verena Wasmuth]