Rubingläser

Deckelbecher aus Goldrubinglas mit Vergoldung

Fußbecher aus Rubinglas mit zugehörigem Deckel, mittig stark ansteigender Fuß mit einem Fries aus versenkten Zungen aus Rundbögen. Das kurze, glatte Schaftzwischenstück ist vergoldet, der gewölbte Ansatz zur sich darüber zunächst verengenden und dann konisch weitenden Kuppa variiert den plastischen Zungenkranz vom Fuß über Wabenfacetten, Mündungs- und Deckelrand mit Kugelborte und ebenfalls vergoldet. Der Ansatz zum Deckelknauf wiederholt den Zungendekor, Knauf aus vergoldetem Nodus, Baluster und vergoldetem Rundknauf als Abschluss.
Als Nachfolgerin der Potsdamer Hofglasmanufaktur hatte die Zechliner Glashütte in Preußen das Privileg zur Herstellung von Goldrubinglas. Bis 1785 kamen öfters Bestellungen "höherer Personen auf Rubinglas" und noch im Biedermeier entstanden rot durchgefärbte Hohlgläser in Zechlin (Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, S. 63 und 65). Zechliner Pokale aus diesem Material mit sehr ähnlichem Schliffdekor sowie formähnliche Fußbecher aus farblosem Kristallglas sind vielfach dokumentiert (vgl. Kerssenbrock-Krosigk, Rubinglas, 2001, Kat. 17, 22, 24; Mosel, Glas, 1979, Kat. 232, Taf. 56; Baumgärtner, Edles altes Glas, 1971, Kat. 87, S. 60). Dieses Glas wurde 1927 im Berliner Kunsthandel angekauft. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Rubinglas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, vergoldet

Measurements ...

Höhe: 14,2 cm; Höhe mit Deckel, 23,5 cm; Durchmesser: 8,5 cm

Created ...

... Who:

... When:1737-1750

... Where:Zechlinerhütte 

Literature ...

  • Kerssenbrock-Krosigk, Dedo von (2001): Rubinglas des ausgehenden 17. und 18. Jahrhunderts. Mainz