Brandenburgisches Glas

Hoher Potsdamer Pokal

Pokal aus dickwandigem, farblosem Glas mit Manganstich, Abriss am Boden, der Glockenfuß ist mit zwei übereinander liegenden Friesen aus hochgeschnittenen Rundbögen verziert. Der angesetzte, massive Schaft ist aus einem strahlenfacettierten, gekehlten Nodus und zwei gedrückten Kugelbalustern komponiert, die jeweils wabenfacettiert sind. Die auf einer Ringscheibe angesetzte, becherförmige Kuppa wiederholt am Ansatz den Rundbogendekor vom Fuß, den verwärmten Mündungsrand ziert ein geblänkter Perlfries.
In der Literatur ist kein Pendant publiziert, sowohl der Glockenfuß als auch die Schaftform sind eher ungewöhnlich für ein Glas aus Brandenburg. Der stilistische Vergleich einzelner Dekorelemente – insbesondere Strahlenfacettierung, Rundbögen und Perlfries – macht aber eine Zechliner Provenienz um 1740 wahrscheinlich (vgl. Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 72, 85; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Abb. 47, S. 102, Taf. 34.2, 37.2+6). Das große Format sowie die starke Wandung sprechen dafür, dass dieser Pokal ursprünglich eine geschnittene Zutat auf der Wandung aufnehmen sollte, etwa ein Monogramm, Wappen oder Bildnis. [Verena Wasmuth]

(Object from: Kunstgewerbemuseum Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen

Measurements ...

H. 29,8 cm; Dm. Fuß 14,3 cm; Dm. Mündung 13,2 cm; Wandungsstärke 0,6 cm

Created ...

... Who:

... When:1740 [circa]

... Where:Zechlinerhütte