Brandenburgisches Glas

Bleigefasste Glasmalerei mit dem brandenburgischen Wappen

Fenster zusammensetzt aus zahlreichen mit Bleiruten gefassten bemalten Glasscheiben. Auf einem mit grünen Scheibenstücken gerahmten zentralen Schild ist das kurfürstlich brandenburgische Wappen dargestellt, jedes der vierzehn Felder aus einer eigenen Scheibe zusammengefügt, reiche Helmzier und Wappenmantel. Darunter verläuft in Schwarz auf Gelb die Inschrift "MARGGRAF / IOHANN: / SYGMUN / DT∙ 1.5.9.8:". Mit Ausnahme der grünen Elemente, sowie der blauen in den Pfauenfedern und dem Ornamentband hinter der unten stehenden Beschriftung, ist die Malerei in Silbergelb, Eisenrot und Schwarzlot ausgeführt. Eine Scheibe oben links in der Ecke fehlt.
Johann Sigismund von Brandenburg (1572–1619) residierte 1598 mit seiner Familien in Zechlin bei Rheinsberg. In diesem Jahr verstarb sein Großvater Kurfürst Johann Georg, sein Vater Joachim Friedrich übernahm das Amt von diesem. Damit wurde Johann Sigismund Kurprinz. Vermutlich wurde das Fenster zu diesem Anlass in der kurfürstlichen Glashütte Grimnitz in Auftrag gegeben. Dass in dieser Manufaktur bereits im ausgehenden 16. Jahrhundert Glasmalereien bzw. "bemalte Fensterscheiben" entstanden, belegt Johann Moehsen (J. K. W. Moehsen, Beiträge zur Geschichte der Wissenschaften in der Mark Brandenburg von den ältesten Zeiten an bis zu Ende des sechzehnten Jahrhunderts, Berlin 1783, S. 144). Das Fenster gehört zum Altbestand. Es kam 1876 als Schenkung des Königlichen Instituts für Glasmalerei in den Bestand. Heute wird es im Treppenhaus des Märkischen Museums als Teil eines größeren Fensterkomplexes präsentiert. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Flachglas / zugeschnitten, in Bleiruten gefasst, polychrom bemalt

Measurements ...

59 cm x 47 cm

Created ...

... Who:

... When:1598

... Where:Grimnitz [wahrsch.]

Literature ...

  • Buchholz, Rudolf (1890): Verzeichniss der im Märkischen Provinzial-Museum der Stadtgemeinde Berlin befindlichen Berlinischen Alterthümer von der ältesten Zeit bis zum Ende der Regierungszeit Friedrichs des Großen. Berlin