Brandenburgisches Glas

Senfgefäß einer Plat de Mènage

Deckelgefäß aus farblosem Glas, flachgeschliffener Boden mit großer Bodenkugel. Die gesamte zur ausladenden Mitte hin gekehlte Wandung ist 16-fach eckengeschliffen, rechteckiger Ausschnitt am oberen Gefäßrand für einen langstieligen Löffel. Der Deckel mit hoher Zarge ist mit 10-facem Eckengeschliff gestaltet und hat einen eichelförmigen Knauf mit Wabenfacettierung am Ansatz.
Dieses Gefäß gehört zu einer Plat de Ménage, einem Essgeschirr zur Aufbewahrung von Gewürzen, in diesem Fall bestehend aus sechs Glasobjekten, diesem und einem weiteren Gefäß für Tafelsenf, zwei Streugefäßen, einer Flasche und einem Tablett. Das Konvolut ist vermutlich ein Erzeugnis der Zechliner Hütte unter dem Pächter Stropp aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Friedrich II. orderte dort 1746 "verg. u geschliff. Plats de Menage" (Die Schatullrechnungen Friedrichs des Großen, Beleg - Nr. 302 - Blatt / Stengel-Nr. 406). Zwei formgleiche Konvolute mit akzentuierender Vergoldung befinden sich ebenfalls im Bestand (Inv. Nrn. VI 9857,1–4 und SM 2013-7694). Da die drei Plats de Mènage am 27.03.1890 bei der Restauktion der Zechliner Hütte mit Sammlung Stropp, Ruppin, beim Berliner Auktionshaus Lepke erworben wurde, ist die Provenienz Rheinsberg anzuzweifeln. Möglicherweise nimmt der Inventareintrag Bezug auf Doubletten. [Verena Wasmuth]

(Object from: Stiftung Stadtmuseum Berlin Original entry)

Material /Technique ...

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, poliert

Measurements ...

Höhe: 19 cm, Durchmesser: 6 cm

Created ...

... Who:

... When:1750 [circa]

... Where:Zechlinerhütte