Jülich-Klevischer Streit 1609-1614

Liederbuch für Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg, selbsternannter Herzog von Jülich-Kleve-Berg, 1625

Liederbuch für Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg (1564-1633) von Pfarrer Jacob Seel. Gedruckt in der Fürstlichen Druckerei zu Coburg durch Johann Forckel, 1625. Herzog Johann Casimir, aus der Linie der ernestischen Wettiner stammend, war einer der Prätendenten, die Anspruch auf die Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg stellten, nachdem Johann Wilhelm - der letzte Herzogs von Jülich-Kleve-Berg - kinderlos verstarb.

Während Kaiser Friedrich III. dem Hause Wettin (Sachsen) im 15. Jahrhundert noch die Nachfolge im Fall des Aussterbens im Mannesstamm des Fürstenhauses zugesichtert hatte, erweiterte Kaiser Karl V. im 1546 den Erbanspruch auch auf die weiblichen Nachkommen des Herzogs von Jülich-Kleve-Berg. Der Erbanspruch der Wettiner war somit, zumindest formal, zweitrangig, da die Töchter Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg in die mächtigen Fürstenhäuser Brandenburg, Pfalz-Neuburg und Pfalz-Zweibrücken eingeheiratet hatten.

Obgleich der Erbfolgestreit mit dem nicht ratifizierten Vertrag von Xanten 1614 zwischen den beiden possedierenden, d.h. die strittigen Gebiete qua militärischer Anwesenheit in Besitz nehmenden, Fürsten erstmalig beigelegt war, brachte erst der Vertrag von Kleve 1666 und 1671 die Beilegung des Konflikts um die Herrschaft Ravenstein endgültige Klarheit über die Besitzverhältnisse.

D.h., die in diesem Liederbuch 1625 von Herzog Johann Casimir in Anspruch genommene Titulatur, Herzog von Jülich-Kleve-Berg zu sein, war durchaus legitim und unterstrich seinen vorhandenen Anspruch auf das Erbe.

(Object from: Städtisches Museum Schloss Rheydt Original entry)

Material /Technique ...

Papier, Druck

Measurements ...

H. 20,3 cm, B. 16,8 cm

Printed ...

... Who:

... When:1625

... Where:Coburg