Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsförderung
Egal ob Führung in der eigenen Mühle oder Vortrag bei einer wissenschaftlichen Tagung, für Maywald galt es, das Publikum nachhaltig für die Materie zu gewinnen. "Zur Popularisierung des Mühlenthemas hat sicher auch mein Beruf als Fernsehregisseur beigetragen"**. So taucht in nahezu jedem Film, den er für das Fernsehen produzierte, eine Mühle auf.* "Dem Mühlennimbus habe ich, wo ich konnte, Vorschub geleistet."** Dazu zählen diverse Publikationen, wie der Pumphut, als eine unterhaltsame Fassung des Mühlenaktiv-Berichts und eine 12-teilige Serie über Mühlen und technische Denkmäler in der Neuen Berliner Illustrierten. Einer der Beiträge berichtet über Jochen Köhlers Arbeit und Wirken. Die Serie wurde von Bernd Maywald konzipiert und geschrieben, mit Fotos von Gerhard Kiesling aus Berlin. Außerdem wurden vom Mühlenaktiv Postkartenserien geplant.
Peter Rüegg resümiert: "Maywald war ein Phänomen. Er baute nicht nur seine Mühle in Saalow auf. Per Fahrrad und Moped durchreiste er die DDR, erfaßte und kartierte Mühlen, war in Mühlenkreisen bekannt wie ein bunter Hund. An das preußische Reglement des Kulturbunds hielt er sich natürlich kaum." (2) Natürlich war auch diese Außenwirkung, ob gewollt oder ungewollt, Marketing.
Auffällig ist, dass in Publikationen immer wieder die Arbeit junger Menschen in den Vordergrund gestellt wird, die auch 13, 14 oder 15-jährig mit Verantwortung betraut und zu Beiträgen ermuntert werden. Im Pumphut wird ausführlich von der Ölmühle Pockau und der dort wirkenden Jugendgruppe berichtet. Thorsten Neitzels technische Zeichnungen werden hier veröffentlicht und Stefan Lander wird von seiner Mutter zu Mühlen gefahren, weil er noch zu jung für den Führerschein ist (EJ). Torsten Rüdinger wurde mit 19 Jahren Leiter für die Erfassung von Mühlen im Bezirk Frankfurt/Oder. Bernd Maywald, Erhard Jahn, Helmut Schenke und Friedhelm Nicks fungierten ganz selbstverständlich als Mentoren.
"Es gab sowieso eine spezielle Förderung der ‘Jungen Denkmalpfleger‘. Jugendliche, die sich in irgendeiner Form in der Denkmalpflege verdient gemacht hatten, wurden zu besonderen Veranstaltungen eingeladen und einige von ihnen auch ausgezeichnet."(2)
* siehe Doku
**BM unveröffentlichtes Interview
(2) Peter Rüegg in: Unveröffentlichte Notizen zur Arbeit im Kulturbund als geschäftsführender Sekretär der Gesellschaft für Denkmalpflege, aufgezeichnet 2005 für die Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V.
2023-01-11