Die Bockwindmühle
ist mit der älteste in Mitteleuropa beheimatete Windmühlentyp - etwa 5m breit und 7m lang, nahezu schmucklos – die Funktion bestimmt die Form.
„Viele Jahrhunderte Erfahrung führten zu der einfachsten und sichersten Lösung. So gibt es zum Beispiel zwischen England und Bulgarien nur zwei Konstruktionen von Sackaufzügen in Mühlen, nur eine Art der Bremsanlage usw.“(1 / S.15). Auch wenn die Bauelemente dem Namen nach in jeder Mühle, egal ob Bock-, Turm-, Holländerwindmühle, oder auch in Wassermühlen identisch und durch die Optimierung der Mechanik nur begrenzt zu kombinieren waren, ist dennoch jede Mühle ein Unikat. Individuell konstruiert und abgestimmt auf Landschaft, Zu- und Abflüsse, Windverhältnisse, Arbeitskraft und die zu verarbeitenden Rohstoffe.
"Die Leistungen der damaligen Mühlenbauer [gehören] zur Vorstufe des wissenschaftlichen Maschinenwesens.“(1 / S.13) Wie komplex diese Arbeit sein konnte, zeigt sich auch in den teilweise erhaltenen Entwürfen aus der im 19. Jh. gegründeten und international geachteten Müllerschule Dippoldiswalde, an der auch Mühlenbau, also Anlagen- und Antriebstechnik entwickelt und vermittelt wurde. (Siehe Beispiele unten)
Funktionsschema einer Bockwindmühle (TN) Bock / feststehende Teile:
Mühlenkasten drehbar:
Windkraftanlage / Mühlentechnik:
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(1)Maywald, Bernd; Saalbach, Albrecht; Wagenbreth, Otfried: Wind- und Wassermühlen als technische Denkmale. Die Mühlen in Geschichte und Gesellschaft, Berlin 1983
2022-09-07