9.3. Opfer als Machtdemonstration
Die Opfer anlässlich großer religiöser Feste, wie sie schon Homer beschreibt, zeugten von Freigiebigkeit und Wohlstand, der den Standesgenossen gegenüber zum Ausdruck gebracht werden sollte. Auch in den griechischen Stadtstaaten des 5. Jahrhunderts v. Chr. ist dieses Phänomen zu finden. Es zeigt sich besonders anschaulich in den alle vier Jahre in Athen abgehaltenen Panathenäen, dem bedeutenden Kultfest für die Göttin Athena. Höhepunkt war die große Prozession zum Athena-Heiligtum auf der Akropolis und die große Opferzeremonie, bei der mehrere Hundert Rinder geopfert, also geschlachtet wurden. Diese prestigeträchtige Form der Opferfeierlichkeiten demonstrierte die Macht und Stärke Athens.
2021-06-02